Weitblick ist im Bergbau besonders gefragt. Mit einem Investment von über 17 Millionen Euro werden die Anlagen am Pauliberg nun nachhaltig modernisiert.

Seit Übernahme des Basaltwerks Pauliberg im Jahr 2009 wurden die Abläufe vom Gewinnungsprozess bis hin zur Vermarktung ständig intern wie extern evaluiert. So konnten weitere Optimierungspotenziale und Chancen auf den Absatzmärkten erkannt werden. Im Zuge der Anlagenneukonzeption war es zudem ein wesentliches Ziel, die Emissionen weiter zu verringern und den Weg in Richtung Energieautarkie zu beschreiten. Die Ergebnisse der mehrjährigen Planungsarbeiten können sich nun sehen lassen.

 

Die ohnehin auszutauschende Vorbrechanlage wird altersbedingt an einem völlig neuen Standort, deutlich näher zum Abbaubereich, errichtet und allein dadurch der Transportaufwand mit Schwerlast-Lkws in etwa um die Hälfte reduziert. Einhergehend mit der Erneuerung des Maschinenparks, in schadstoff-und verbrauchsärmere Fahrzeuge, werden damit die Emissionen massiv sinken. Weiters wird deutlich stärker als bisher auf Förderbandlösungen gesetzt. Konkret werden 4 Überlandförderbänder mit bis zu 140 m Achsabstand zusätzlich errichtet. Der gesamte zu überwindende Höhenunterschied beträgt dabei 48 m. Nebenprodukte werden frühzeitig aus dem Veredelungsprozess ausgeschieden und müssen hinkünftig deutlich weniger manipuliert werden. Modernisierungen und positive Umwelteffekte gibt es aber auch bei den Anlagen selbst. Die Vorbrechanlage wird beispielsweise nun vollständig eingehaust, um die Lärm- und Staubemissionen weiter zu reduzieren. Die Brechanlage ist dabei vollständig automatisiert und wird mittels Videokamera aus sicherer Entfernung und von einem angenehmen Arbeitsumfeld aus überwacht. Da Materialien aus Silolagerungen trockener als bei freier Lagerung sind, werden auch hier neue Lagerkapazitäten geschaffen. Dies entspricht zudem einer starken Marktnachfrage nach trockenem Material. Die bestehende Edelbrechkorn-Kegelbrecheranlage wird künftig direkt auf den neu zu errichtenden Silogebäuden eingebaut. Mittels moderner und ebenfalls vollständig automatisierter Band-Verladeanlage wird dies zu einer rascheren und zudem staubfreien Verladung der abholenden Lkws führen. Dieser Beladungsprozess erfolgte bisher aus dem Freilager durch Radlader, sodass auch hier wiederum deutlich positive Effekte zu erwarten sind. Wesentliche Erkenntnis der marktbegleitenden Beobachtungen während der letzten Jahre war weiters, dass die Qualitätsansprüche immer genauere Absiebungen und strikte Einhaltung der Feinanteile erfordern. Diese Feinanteile können den gesiebten Körnungen anhaften, und müssen normgerecht beseitigt werden. Speziell dafür werden daher nun sogenannte Entfüllerungsanlagen erforderlich, die im Anschluss an die oben beschriebenen Umsetzungen als Schlusspunkt der geplanten Investitionen in Betrieb genommen werden sollen.

 

Trotz aller Einsparungen ist der zu erwartende Energiebedarf am Pauliberg naturgemäß weiterhin enorm. Es wurde daher ein schrittweiser Plan in Richtung vollständiger Energieautarkie erarbeitet. Zentrales Herzstück bei diesem Anliegen sind die erneuerbaren Energien, konkret die beabsichtigte Nutzung der Sonnenenergie, durch Photovoltaikanlagen. In einem ersten Schritt sind daher nun Anlagen auf geeigneten Gebäudedächern geplant, anschließend folgen Aufständerungen am Areal selbst. Eine nachhaltige Zukunft des Bergbaus am Pauliberg ist damit gesichert.