© KI generiert

Österreichs Wirtschaft erholt sich langsam von der Rezession. Die Erholung wird vom privaten Konsum getragen, während der Warenaußenhandel zunächst noch schrumpft. Die Wohnbauinvestitionen ziehen dank sinkender Zinsen früher an als die Ausrüstungsinvestitionen. Moderate Lohnabschlüsse dämpfen 2026 die Reallohnzuwächse und verbessern die Ertragslage der Unternehmen.

Die Verbraucherpreise werden 2025 um 3,5% steigen, im Jahr 2026 um 2,4%. Aufgrund der konjunkturbedingt schwachen Arbeitskräftenachfrage ergibt sich ein Anstieg der Arbeitslosenquote auf 7,5% im laufenden Jahr. 2026 wird die Arbeitslosenquote wieder etwas zurückgehen (7,3%).

Alles in allem wird das BIP 2025 leicht um 0,3% wachsen. 2026 beschleunigt sich der Zuwachs auf 1,1%. Aufgrund höherer Energiepreise und Lohnstückkosten, und weiterer struktureller Herausforderungen wird die österreichische Wirtschaft mittelfristig bis 2030 mit durchschnittlich 1,1% pro Jahr etwas langsamer expandieren als der Euro-Raum.

Verhaltene Aussichten für die Bauwirtschaft

Die österreichische Bauwirtschaft ist seit Jahren in der Rezession, welche sich heuer weiter fortsetzen wird. Für 2025 wird ein Rückgang von 0,5% erwartet, wobei der Wohnbau an stärksten betroffen ist (-1,6%). Weiterhin stabil entwickelt sich der Tiefbau mit +1,1% im Jahr 2025.

Erst im Jahr 2026 wird ein leichter Aufwärtstrend der österreichischen Bauwirtschaft mit einem Wachstum von 0,6% erwartet. Während sich der Hochbau 2026 langsam erholen dürfte, wird der Tiefbau die Budgetkonsolidierung zu spüren bekommen. Auf mehreren staatlichen Ebenen zeichnen sich Einsparungen ab. Auf Bundesebene wurde der Rahmenplan der ÖBB angepasst. Alle Bundesländer und viele Gemeinden stehen finanziell unter Druck und werden danach trachten, bei Bauprojekten zu sparen. Dadurch ergibt sich 2026 nur ein schwaches Investitions- und Wertschöpfungswachstum im Bauwesen.

Die Baubewilligungen wuchsen im 1. Halbjahr 2025 zum ersten Mal seit 5 Jahren wieder spürbar. Die WIFO-Prognose erwartet für das Jahr 2025 eine Stabilisierung, aber keine Rückkehr zu den hohen Niveaus der letzten Jahre. Insgesamt dürfte die Zahl der Baubewilligungen im Jahr 2025 um 7% bzw. 2.200 Einheiten auf 34.100 Einheiten zulegen. Das Segment der Ein- und Zweifamilienhäuser verzeichnet einen Zuwachs um 11% bzw. 1.000 Einheiten und liegt damit bei 10.300 Einheiten. Der Mehrgeschoßbau wächst um 5,3% bzw. 1.200 Einheiten und erreicht ein Niveau von 23.800 Einheiten. Im Folgejahr 2026 wächst laut Prognose das Segment im Ein- und Zweifamilienbereich um 6,3% bzw. 600 Einheiten auf 11.000 Einheiten. Der Mehrgeschoßbau legt demgegenüber um 3,4% bzw. 800 Einheiten auf 24.600 Einheiten zu.

Konjunkturerhebung des Fachverbands Steine-Keramik

Die Mitgliedsbetriebe der Baustoffindustrie verzeichneten im 1. Halbjahr 2025 einen Umsatzrückgang von 1,2% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dieser Umsatzrückgang ist hauptsächlich auf die exportorientierten Industriezulieferer zurückzuführen. Die größten Rückgänge gab es in der Schotter-, Kalk-, Feinkeramik- und Feuerfestindustrie. Die Sand- und Kiesindustrie verzeichnete ein Minus von 1,0%, die Schotterindustrie ein Minus von 12,3%.

Die Beschäftigtenzahl in der Baustoffindustrie ging um 3,7% zurück.