
Internationale Jury
Bei der Verleihung der Sustainable Development Awards in Brüssel wurden die besten Projekte europäischer Rohstoffunternehmen ausgezeichnet. Eine internationale Jury bewertete die Einreichungen in den Kategorien Umwelt, Wirtschaft, Gesundheit und Sicherheit sowie Kommunikation.
Die heimische Rohstoffbranche hat in diesem Jahr auf europäischer Bühne eindrucksvoll ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Gleich vier Auszeichnungen würdigen das Engagement und die hohe Qualität, mit der Österreichs Unternehmen zur regionalen Versorgung mit mineralischen Rohstoffen beitragen.

©Aggregates Europe/Julie de Bellaing
Ausgezeichnete Projekte
Auf europäischer Ebene punkten konnte das Kommunikationsprojekt „BürgerBeirat Gartenau – Umweltmediation: Erfolgsrezept Dialog“ der Leube Zement GmbH mit Sitz in Salzburg. Aus der Idee, ein Umweltthema gemeinsam mit Anrainern auf Augenhöhe zu bearbeiten, entwickelte sich im Laufe von fast drei Jahrzehnten eine beispielhafte Plattform des Vertrauens. Der „BürgerBeirat Gartenau“, bestehend aus Vertreter*innen der Anrainer und des Unternehmens, gilt heute als Musterbeispiel für gelungene Dialogarbeit. Dafür gab es eine Special Mention bei den Sustainable Development Awards.
Ebenfalls aus Salzburg stammt das in der Kategorie Umwelt prämierte Projekt „Saxicola rubetra – Ein neuer Lebensraum für das Braunkehlchen“ der Lungauer Sand- und Kieswerk Lassacher GmbH & Co KG. Das Unternehmen erwarb gezielt Flächen zur Habitatentwicklung und unterstützte die Mur-Renaturierung frühzeitig und aktiv. Zentrale Maßnahmen schaffen optimale Brutstrukturen für das Braunkehlchen. Das große Engagement für Regionalität und Biodiversität wurde mit einer Special Mention gewürdigt.

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Doppelte Freude bei Forum Rohstoffe
Gleich zweimal ausgezeichnet wurde das Forum mineralische Rohstoffe. Geschäftsführerin Petra Gradischnig erhielt eine Ehrung für ihre herausragenden fachlichen Leistungen in der europäischen Zuschlagstoffindustrie sowie für ihr Engagement bei Aggregates Europe, insbesondere als Leiterin der Task Force Biodiversität.
Zusätzlich wurde das Naturschutzprojekt „Österreichs Rohstoffbetriebe als Trittsteinbiotope für bedrohte Tier- und Pflanzenarten“, das Forum Rohstoffe gemeinsam mit BirdLife Österreich umsetzt, in der Kategorie „Beste Initiative eines Verbands“ mit einer Special Mention ausgezeichnet.
Über die Awards
Die „Sustainable Development Awards 2025“ des Europäischen Gesteinsverbands Aggregates Europe wurden am 26. November im Konzertsaal „La Madeleine“ in Brüssel verliehen. Von den 66 eingereichten Projekten aus 16 Ländern erhielten neun Unternehmen eine Trophäe, neun weitere wurden mit einer „Special Mention“ für herausragende Leistungen in den Bereichen Umwelt, sozialer Fortschritt, wirtschaftlicher Beitrag, Kommunikation und Biodiversität geehrt.

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Sechs Projekte aus Österreich
Insgesamt sechs Projekte wurden aus Österreich eingereicht. Fünf davon waren Preisträger des Nachhaltigkeitspreises des Forums mineralische Rohstoffe, der im Mai 2025 in Wien verliehen wurde: Leube Zement GmbH, Lungauer Sand- und Kieswerk Lassacher GmbH & Co KG, Omya GmbH, Rhomberg Bau GmbH und Rögner Sand & Kies GmbH. Die sechste Einreichung – ein bundesweites Naturschutzprojekt in Rohstoffbetrieben – kam direkt vom Forum mineralische Rohstoffe. Mehr Infos unter: https://www.forumrohstoffe.at/nachhaltigkeitspreis2025/
Hochkarätige Besetzung
An der Veranstaltung „Sustainable Development Awards 2025“ nahmen mehr als 200 Personen teil, darunter hochrangige Hauptredner und der Präsident von Aggregates Europe Antonis Antoniou Latouros. Er eröffnete die Zeremonie mit den Worten: „Nach Wasser sind mineralische Baurohstoffe das am meisten gebrauchte Material auf dem Planeten. Sie sind nicht nur unverzichtbar, sondern auch von strategischer Bedeutung. Sie sind die Bausteine unserer Häuser, unserer Gemeinden und unserer Zukunft.“

©Aggregates Europe/Julie de Bellaing
Rohstoffbranche ist Teil der Lösung
Weiters betonte Latouros, dass sich die Rohstoffbranche im Wandel befindet. „Unternehmer sind nicht mehr nur diejenigen, die Rohstoffe aus der Erde entnehmen. Sie sind Innovatoren im Bereich Low-Carbon-Technologien, Partner in lokalen Gemeinschaften und Verfechter der Kreislaufwirtschaft. In jedem Winkel Europas sehen wir Steinbrüche, die Ökosysteme wiederherstellen, Anlagen, die erneuerbare Energie produzieren, Betriebe, die Bau- und Abbruchabfälle recyceln, und Unternehmen, die Menschen in ihrer Umgebung ausbilden und fördern.“
Die Jurymitglieder
Für die Bewertung der Nachhaltigkeitskriterien wurde eine unabhängige Jury aus fünf Expertinnen und Experten eingesetzt. Mitglieder waren:
- Stavros Hadjiyannis, Bürgermeister von Nicosia (Zypern)
- Julie Hollis, Generalsekretärin EuroGeoSurveys
- Klára Řehounková, University of South Bohemia
- Michael Tost, Montanuniversität Leoben
- Guy Woodford, Journalist für Aggregates Business Europe
Die Rohstoffbranche im Überblick
Europaweit arbeiten in der mineralischen Rohstoffbranche rund 15.000 Unternehmen an 26.000 Standorten und beschäftigen etwa 190.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die gemeinsam mehr als 3 Milliarden Tonnen mineralische Rohstoffe pro Jahr gewinnen. Damit ist die mineralische Rohstoffgewinnung die größte nicht-energetische Rohstoffindustrie Europas.