2023 wurden in stationären und mobilen Anlagen rund 12,2 Mio. t mineralische Bau- und Abbruchabfälle und Aushubmaterialien behandelt. ©istock

Die Abfallwirtschaft in Österreich hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich gewandelt: Dank konsequenter Trennung und neuen Recycling-Lösungen befindet sich das Land bei vielen Kategorien im europäischen Spitzenfeld. Der Umgang mit Ressourcen und Abfällen zeigt insgesamt eine positive Entwicklung – auch im Bau- und Abbruchsektor. Klare Sammelsysteme, Recyclingprogramme und moderne Verwertungsanlagen sorgen dafür, dass in Österreich immer mehr Materialien im Kreislauf bleiben. Die jährliche „Bestandsaufnahme der Abfallwirtschaft in Österreich – Statusbericht 2025“ des BMLUK blickt dabei tief ins Detail: Auf 268 Seiten werden Abfallströme analysiert und ein umfassender Überblick über Mengen und Entwicklungen gegeben.

Im Jahr 2023 ging das gesamte Abfallaufkommen in Österreich auf rund 67,2 Millionen Tonnen zurück – ein Rückgang von rund 9 % gegenüber 2022. Bodenaushub und mineralische Bauabfälle wie Bauschutt, Beton oder Straßenaufbruch stellen nach wie vor das Gros des österreichischen Abfallaufkommens. Sie zeigten jedoch jeweils den stärksten Rückgang: Aushubmaterialien um rund 13 %, Bau- und Abbruchabfälle um etwa 4 % gegenüber dem Vorjahr.

Auch im Jahr 2022 (–4,9 % im Vergleich zum Vorjahr) sind die Mengen an Aushubmaterial bereits zurückgegangen. Begründet werden die erneuten Rückgänge mit der rezessionsbedingt rückläufigen Bautätigkeit der letzten Jahre.

Recyclingrekorde und neue Ziele

Erfreulich ist: Ein immer größerer Teil dieser Massen wird wiederverwertet. 2023 wurden rund 8 Millionen Tonnen Bauabfälle zu Recyclingbaustoffen aufbereitet. Darüber hinaus wurden etwa 484.000 Tonnen mineralische Bau- und Abbruchabfälle in Zementwerken bzw. in Beton- und in Asphaltmischanlagen stofflich verwertet. Schon jetzt liegt die Recyclingquote für mineralische Bau- und Abbruchabfälle bei über 80 % – mit dem Ziel, in den nächsten Jahren die 90 %-Marke zu knacken.

Zu den genannten Zwecken sind stationäre und mobile Aufbereitungsanlagen im Einsatz. Behandlungsanlagen für mineralische Bau- und Abbruchabfälle dienen der Aufbereitung von zum Beispiel Bauschutt, Betonabbruch, Straßenaufbruch, Bitumen, Asphalt sowie Aushubmaterialien. Ziel der Aufbereitung ist die technische Konditionierung, etwa Zerkleinerung, Siebung und Klassierung, um qualitätsgesicherte Recycling-Baustoffe herzustellen, welche entweder direkt als Baustoff (technische Schüttungen, Tragschichten etc.) eingesetzt oder als Zuschlagstoffe für die Produktion von Baustoffen (Asphaltmischgut, Zement oder Beton) verwendet werden. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass vorhandene Ressourcen besser genutzt werden. Mit steigenden Recyclingquoten und neuen Einsatzmöglichkeiten für Bodenaushub kann der Abfallberg nicht nur schrumpfen, sondern zum Rohstofflager der Zukunft werden.