Salzen oder Streuen: Eine Entscheidung zwischen Sicherheit und Umweltschutz?

Der nächste Winter kommt bestimmt und damit auch die Frage vieler Gemeinden, wie diese die Sicherheit der BürgerInnen bei glatter Fahrbahn oder auf Gehsteigen gewährleisten können. Begriffe wie Baumsterben, Zerstörung von Grünflächen, Schädigung von Hausfassaden und Belastungen durch Staub beherrschen die Diskussion, wenn es um die Entscheidung zwischen Splitt oder Salz beim Winterdienst geht. So stellen die richtige Auswahl des Streumittels und dessen Dosierung nach wie vor eine Herausforderung für Straßenmeistereien und Hausbesorger dar. Das Allheilmittel wurde noch nicht gefunden.

Auf die richtige Wahl kommt es an!

Die Wahl des richtigen Streumittels ist immer eine Frage der Rahmenbedingungen. Die falsche Anwendung von Splitt oder Salz ist nur geeignet, beide Produkte in Verruf zu bringen. Hersteller und Anwender sind daher gefordert, durch fortlaufende Untersuchungen, Innovationen und Forschungsprojekte für mehr Sicherheit und Qualität im Interesse der Bürger, der Natur, aber auch von Pudel, Pinscher und Co. zu sorgen. Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit im Winter werden auf Österreichs Straßen zur Glatteisbekämpfung verschiedene Mittel eingesetzt. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen abstumpfenden Streumitteln (Streusplitt) und auftauenden Streumitteln (Streusalze). Die Festlegung auf einen der beiden Streumittel-Typen ist von verschiedenen Rahmenbedingungen wie Verkehrsbelastung oder Geschwindigkeit abhängig. So ist auch der Einsatz von Streusplitt im sogenannten primären Straßennetz wie Autobahnen, Schnellstraßen oder andere Hauptverkehrswege weder effizient noch sinnvoll. Der Einsatz auftauender Streumittel ist aus Gründen der Verkehrssicherheit auf hochbelasteten Straßen jedenfalls vorzuziehen.

Vorteile von Streusplitt

Ganz anders ist die Situation im sekundären Straßennetz, für dessen Bewirtschaftung teilweise die örtlichen Kommunen verantwortlich sind. Im ländlichen Verkehrswegenetz ist es üblich, dass der Streusplitt abgedeckt in losen Haufen straßennahe gelagert wird. Die Beladung der Streufahrzeuge kann dabei mit einfachen landwirtschaftlichen Maschinen bei so gut wie jeder Witterung erfolgen. Für Streusplitt spricht auch, dass dieser bei allen Temperaturen einsetzbar ist, Oberflächen und Grundwasser nicht beeinträchtigt und zu vergleichsweise geringen Schäden an der Vegetation führt.

Ökonomische Versorgung

Während auftauende Streumittel viele Kilometer weit an den Ort der Verwendung transportiert werden müssen, ist Streusplitt ein regionales Produkt. Streusplitt wird in vielen Rohstoffbetrieben Österreichs vor Ort gewonnen und ist deshalb für das regionale bzw. ländliche Straßennetz von großer Bedeutung. Die Transportwege sind kurz und die sofortige Verfügbarkeit ist stets gewährleistet. Gerade bei langen, frost- und tauintensiven Wintern ist die Versorgung mit regionalem Streusplitt besser gesichert als mit teilweise importiertem Streusalz. Vor schnellen Schlüssen beim Kostenvergleich muss ebenfalls gewarnt werden. Auf den ersten Blick scheint Streusalz in der Anschaffung billiger. Die indirekten Kosten durch Korrosionsschäden an Bauwerken und vor allem an Bäumen und Pflanzen sind beim Einsatz von Streusalz jedoch wesentlich höher. Durch die Funktion der Streusplitt-Erzeuger als “Nahversorger” haben diese auch große wirtschaftliche Bedeutung für die Kommunen, weil auch über die Wintermonate Arbeitsplätze in der Region zur Verfügung stehen. Wie Studien belegen, schont der Winterdienst mit Streusplitt die Umwelt und sichert Arbeitsplätze in den Regionen.