Tag für Tag benötigen wir mineralische Rohstoffe. So erwartet auch jede Bürgerin und jeder Bürger von seiner Verwaltung perfekte Straßen, eine funktionierende und gut erhaltene Infrastruktur und auch die Möglichkeit sich selbst zu vertretbaren Kosten ein Eigenheim zu schaffen. Die Gewinnung dieser Baurohstoffe ist aber für viele Menschen im eigenen Umfeld im besten Fall ein akzeptiertes Übel. Kaum ein neues Projekt, das nicht von Anfang an verhindert werden muss. Dabei handeln viele Menschen nach dem Floriani-Prinzip – „Heiliger Sankt Florian / Verschon’ mein Haus / Zünd’ and’re an!“ Die Rohstoffbranche steht mit diesem Problem nicht allein da. Auch in Diskussionen um den Aufbau von Industrie-Standorten, Windrädern, Einkaufszentren, Mobilfunkmasten etc. wird dieses Prinzip oft massiv verfochten. Dabei kommen zum Teil auch soziale oder ökologische Argumente zum Einsatz, die aber fadenscheinig sind, wenn es nur um die Verlagerung eines Problems geht. Es geht dem Einzelnen dabei um die Maximierung bzw. Aufrechterhaltung des eigenen – und zwar ausschließlich des eigenen – Nutzens. Dies geschieht oft auch auf Kosten der Allgemeinheit.

Bürgermeister sind verantwortlich für Nutzung qualitativ hochwertiger Rohstoffe

Was also tun? Klar ist, dass sowohl die Einschränkung der Rohstoffgewinnung in Österreich, als auch die Verwendung von nicht qualitativ hochwertigen Baurohstoffen einen massiven Wohlstandsverlust für uns alle bedeutet. Unser Wohlstand kann jedoch nur dann aufrechterhalten werden, wenn wir einen gemeinsamen gangbaren Weg finden wird, wie Rohstoffgewinnung, Verkehr, Nutzungskonkurrenz und Anrainerschutz unter einen Hut gebracht werden können. Der Bürgermeisterin und dem Bürgermeister einer Gemeinde kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Sie fühlen sich den Gemeindebewohnern = Wählern verpflichtet, hat aber auch als Baubehörde 1. Instanz die Verantwortung, dass nur zugelassene und qualitativ entsprechende Produkte in Ausbau und Erhalt der Gemeindeinfrastruktur eingesetzt werden. Schafft er es nicht, seine Gemeinde mit mineralischen Rohstoffe aus der nahen Umgebung zu versorgen, steigen Rohstoffkosten, Transportaufwand und Umweltbelastungen. Wesentlich ist, dass auch in Zukunft mit den örtlichen, qualitativ besten mineralischen Rohstoffen nachhaltig die Infrastruktur gebaut und erhalten wird. In Österreich gibt es durchschnittlich in jeder zweiten Gemeinde eine Rohstoffgewinnungsstätte, dies hält die Transportradien klein und ermöglicht lokale Beschäftigungsbetriebe. Um dieser Nahversorgerrolle auch in Zukunft gerecht zu werden, braucht es aber einen starken Bürgermeister, der gemeinsam mit dem Rohstoffgewinnungsbetrieb der Bevölkerung die Notwendigkeit, aber auch den persönlichen Nutzen nahe bringt.