Natürliche Ressourcen stellen eine wichtige Grundlage für unser Leben dar. Wir benötigen Land, um darauf Nahrungsmittel anzubauen; Rohstoffe, um Häuser, Straßen und Produkte unseres täglichen Lebens herzustellen; Energieträger, um Transportmittel und Maschinen zu betreiben und Wasser, um Felder zu bewässern und Industrieanlagen zu kühlen. Der sparsame und effiziente Umgang mit natürlichen Ressourcen gilt als eine der Schlüsselstrategien für eine nachhaltige Entwicklung unserer Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft.

 

Das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie und das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus haben kürzlich den Bericht „Ressourcennutzung in Österreich 2020“ veröffentlicht. Der Bericht widmet sich der nachhaltigen Ressourcennutzung als Querschnittsfeld zwischen Ressourceneffizienz, Klimaschutz und Rohstoffen für Zukunftstechnologien.

 

In den letzten knapp 60 Jahren ist der Ressourcenverbrauch in Österreich deutlich gestiegen. 1960 hat Österreich rund 100 Mio. Tonnen Material pro Jahr (Mt/a) verbraucht. Bis 2018 stieg der Materialverbrauch auf 165 Mt/a. Die nicht-metallischen Mineralstoffe stellen mit 95 Mt/a die größte Kategorie dar, die im Jahr 2018 57% des Materialverbrauchs ausmachten. Die zweitgrößte Gruppe ist mit 38 Mt/a jene der Biomasse, auf die 2018 23% des Materialverbrauchs entfielen. Die fossilen Energieträger (24 Mt/a, 15%) und die Metalle (8 Mt/a, 5%) sind vergleichsweise kleine Kategorien, obwohl sie aus wirtschaftspolitischer Sicht von großer Bedeutung sind. Die Ressourcen werden innerhalb Österreichs in Produktion und Konsum verbraucht oder in Gebäuden, Infrastruktur oder langlebigen Gütern gebunden.

 

Zu den nicht-metallischen Mineralstoffen werden alle Baurohstoffe und Industrieminerale gezählt. Die Gruppe ist gekennzeichnet durch große Materialflüsse, v.a. von Sand, Kies, Schotter, Kalkstein und Ton, die insgesamt 97% des Materialverbrauchs an nicht-metallischen Mineralstoffen ausmachen.

 

In Österreich wurden 2018 über 40% der gesamten Materialien, die in der Produktion oder im Konsum gebraucht werden, aus dem Ausland importiert. Im Jahr 2000 lag die Importabhängigkeit noch bei 33%. Insbesondere fossile Energieträger (Importabhängigkeit 95%) und Güter aus metallischen Rohstoffen (85%) werden zum Großteil eingeführt.

 

Im europäischen Vergleich ist Österreich durch einen hohen Ressourcenverbrauch gekennzeichnet. Mit ca. 19 Tonnen pro Kopf (t/cap/a) im Jahr 2018 liegt der Ressourcenverbrauch Österreichs um 5 t/cap/a oder um 36% über dem EU-28-Durchschnitt (14 t/cap/a). Der höchste Verbrauch ist in Finnland (35 t/cap/a) zu beobachten, während in Italien am wenigsten Ressourcen verbraucht werden (8 t/cap/a). Österreich liegt unter den 28-EU-Ländern an elfter Stelle.

 

 

Der Bericht ist abrufbar unter: https://www.bmk.gv.at/themen/klima_umwelt/nachhaltigkeit/ressourceneffizienz/publikationen/bericht2020.html