Klimawandel, Überalterung, Bildung, Migration, ein steigendes Mobilitätsbedürfnis oder der Verlust von Lebensraum zählen zu den großen Herausforderungen unserer Gesellschaft. Eine Gemeinde oder Stadt ist dann „smart“ oder schlau, wenn sie sich zeitgerecht diesen Herausforderungen stellt. Das Ziel dabei ist immer die Lebensqualität der Bevölkerung sicherzustellen bzw. zu verbessern. Dazu gehört unter anderem die Bereitstellung von Wasser, Strom oder eine funktionierende Infrastruktur, jedoch unter größtmöglicher Schonung der vorhandenen Ressourcen. Jede Planung und wirtschaftliche Entwicklung sollte sich deshalb an den drei „R“ orientieren: rücksichtsvoll, rückstandsfrei und ressourcenschonend.

 

 

Mineralische Rohstoffe werden überall gebraucht

Jede Gemeinde benötigt Sand, Kies und Schotter bei der Umsetzung smarter baulicher Maßnahmen. Dies beginnt bei Radwegen, geht über Zufahrtsstraßen und Infrastrukturbauten bis hin zu Fundamenten von Windrädern. Die mineralische Rohstoffe gewinnende Branche arbeitet schon lange daran, möglichst umwelt- und energieschonend zu arbeiten. Doch wo Rohstoffe gewonnen werden können, bestimmt durch geologische Vorkommen in erster Linie die Natur. Ist der Gewinnungsstandort gefunden und seitens der Gemeinde die notwendigen Genehmigungen erteilt, wird die Entnahme der mineralischen Rohstoffe möglichst schonend vorgenommen. Es liegt in der Verantwortung der Politik auf Gemeinde-, Landes- und Bundesebene klare Regeln für die Rohstoffgewinnung zu fassen, um eine nachhaltige und damit schlaue Versorgung der Bevölkerung mit mineralischen Rohstoffen sicherzustellen.

 

 

Renaturierung von Flächen

Nach Beendigung erfolgt oft eine Renaturierung oder die Flächen werden auch als Naherholungsgebiet der Bevölkerung zur Verfügung gestellt. Schlau sollte aber nicht nur Gewinnung und Nachnutzung sein, viel Hirnschmalz wird auch in den Rohstoffkreislauf inkl. Recycling gesteckt. Laut Ulrich von Weizsäcker liegt 50% des Klimaschutzes im nachhaltigen Stoffstrom-Management. Es braucht also auch ein nachhaltiges Planen, das den Kreislauf der Stoffströme beachtet und es braucht auch Änderungen in der Produktionskette von Baustoffen. Produkte müssen von Beginn an schlau und nachhaltig gestaltet werden. Es sollte also nicht erst am Ende des Lebenszyklus über Recycling nachgedacht werden. So lange jedoch der Preis von Recyclingbaustoffen gegenüber Naturmaterialien aufgrund der hohen Behandlungskosten kaum günstiger ist, wird dem Naturprodukt der Vorzug gegeben. Ein weiterer Schwerpunkt der Überlegungen liegt deshalb darin, Behandlungs- und Transportkosten zu minimieren und der Ressourcenverschwendung durch gezielte Vermarktung entgegenzuwirken. Anleitung dafür gibt der im März 2020 veröffentlichte Aktionsplan für Kreislaufwirtschaft der Europäischen Union.