Bei winterlichen Verhältnissen werden auf Österreichs Straßen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit unterschiedliche Mittel zur Glatteisbekämpfung eingesetzt. Man unterscheidet grundsätzlich zwei Arten von Streumitteln: abstumpfende Streumittel, wie Streusplitt, und auftauende Streumittel. Streusplitt wirkt mechanisch, indem er den Kraftschluss zwischen Reifen und glatter Fahrbahn herstellt. Abstumpfende Streumittel bieten Lösungen für Randbedingungen, wo andere Streumittel nicht mehr eingesetzt werden können. Straßenverwaltungen können durch die Auswahl des richtigen Streumittels eine effiziente und umweltschonende Abwicklung des Winterdiensts sicherstellen. Streusplitt zeigt v.a. im untergeordneten Straßennetz, auf Gehwegen und in Fußgängerzonen seine Stärken. Eine Studie aus Berlin bestätigt: „Streusplitt ist am besten für Straßen mit sehr geringer Verkehrsbelastung“.

 

Eine nachhaltige Planung des Winterdiensts berücksichtigt auch die Auswirkungen auf Umwelt, Vegetation, historische Bausubstanz und kritische Infrastruktur. Zum Schutz der Umwelt ist in Wien die Verwendung von Salz bzw. anderen natrium- oder halogenidhaltigen Auftaumitteln im Umkreis von 10 Metern rund um „unversiegelte Flächen“ – also etwa Wiesen und Baumscheiben – verboten. In diesen Bereichen kommen staubarme, abstumpfende Streumittel zum Einsatz, um die Pflanzen vor Feuchtigkeitsentzug zu schützen. Im Bereich von historischen Substanzen bzw. korrosiongefährdeten Bauteilen werden Infrastrukturerhalter immer wieder vor Herausforderungen beim Einsatz von auftauenden Streumitteln gestellt. Mauerwerke, Beton- oder Stahltragwerke, wie z.B. Brücken, werden durch die Chlorideinwirkung dauerhaft geschädigt. Um den Korrosionsfortschritt drastisch zu verlangsamen, kann im Winter von Salz- auf Splittstreuung umgestellt werden. Diese Maßnahme wurde erst kürzlich für die Donaubrücke Stein-Mautern in der Wachau angeordnet. Ein Gutachten bestätigte, dass „die Korrosion an den Konsolen der Geh- und Radwege stark voranschreitet und die Tragfähigkeit reduziert.“ Tonnenbeschränkung sowie Umstellung auf Splittstreuung verlängert somit die Restlebensdauer dieser 125 Jahre alten Brücke und verhinderte die Komplettsperre. Das Verkehrsaufkommen von bis zu 11.000 KFZ täglich kann somit weiterhin bewältigt werden und vermeidet das Zusammenbrechen der Verkehrssituation in der Region.

 

Die Versorgung dieser abstumpfenden Streumittel wird gleichzeitig direkt aus der Region sichergestellt. Streusplitt wird in ganz Österreich vor Ort gewonnen und ist deshalb für das kommunale und lokale Straßennetz leicht verfügbar. Die Transportwege sind kurz. Die geologische Vielfalt Österreichs (hohe Festigkeiten, Frostbeständigkeit) und die modernen Aufbereitungsmethoden in den Werken (wenig Feinanteile, Kornform, Bruchflächigkeit) erlauben es, lokale, staubarme Produkte in höchster Qualität herzustellen. Durch die regionale Wertschöpfung ist die Versorgungssicherheit in langen Wintern optimal gegeben. Streusplitte bieten somit Lösungen für den modernen, nachhaltigen Winterdienst am regionalen Straßennetz an.