Das Institut für empirische Sozialforschung GmbH (IFES) hat im Auftrag des Forums mineralische Rohstoffe eine österreichweite telefonische Umfrage durchgeführt, um die Meinungen der Österreicherinnen und Österreicher zu den Themen Baurohstoffen und Recycling von Baustoffen zu erfragt. Die Ergebnisse liegen nun vor – hier die wichtigsten Aussagen im Überblick:

Umweltschutz ist den Österreicherinnen und Österreichern ja grundsätzlich ein wichtiges Anliegen. Drei Viertel achten beim täglichen Einkaufen auf die regionale Herkunft von Produkten. Damit ist die regionale Herkunft sogar noch wichtiger, als Preis, Bio-Qualität oder Schadstoffbelastung. Regionale Herkunft kann für den einen Umweltschutz aufgrund kurzer Transportwege bedeuten, für den anderen Arbeitsplätze in der Region und für den dritten die Qualität des Produktes garantieren.
Auch wenn bei Baurohstoffen und Baustoffen der Gedanke der Regionalität noch nicht so stark ausgeprägt ist, so gibt doch eine große Mehrheit (59%) an, dass die regionale Herkunft eine Eigenschaft ist, auf die man sehr achtet oder achten würde. Jetzt ist es vermutlich so, dass sich viele noch niemals Gedanken gemacht haben, wo Baurohstoffe, die im Straßenbau verwendet werden oder die sie in Haus und Garten brauchen, eigentlich herkommen. Insgesamt sind fast 9 von 10 Personen der Meinung, dass es „sehr wichtig“ oder „eher wichtig“ ist, dass Rohstoffe wie Sand, Kies und Schotter keine langen Transportstrecken haben. Interessant dabei ist, dass sich diese deutliche Unterstützung von kurzen Transportstrecken kaum regional unterscheidet, sondern quer durch Österreich eine hohe Zustimmung erfährt.

Recycling, ja! Aber nur wenn die Qualität stimmt

Recycling hat grundsätzlich einen sehr hohen Stellenwert bei den Österreicherinnen und Österreichern. So geben mehr als 9 von 10 Befragten an, dass es eine „sehr gute“ oder „gute“ Idee ist, auch Baustoffe wie Sand, Kies und Schotter wiederzuverwenden. Dabei gibt es allerdings eine große Einschränkung: Recylingprodukte wollen die Österreicherinnen und Österreicher nur dann, wenn sie in Qualität, Preis und Schadstoffbelastung keinen Nachteil aufweisen. Sonst wird der Primärrohstoff vorgezogen. Was dabei besonders auffällt ist, dass es bei Baurohstoffen, die im öffentlichen Raum verwendet werden, als geradezu unverzichtbar gilt, dass es keine höheren Schadstoffbelastungen gibt. Die Menschen wollen sich ganz offensichtlich darauf verlassen können, dass sie sich und ihre Angehörigen keiner Belastung aussetzen, von der man womöglich nichts weiß.

Es zeigt sich also, dass die Österreicherinnen und Österreicher ihrer Grundhaltung treu bleiben, egal, ob es sich um den täglichen Einkauf im Supermarkt handelt, um die Baumaterialien im eigenen Haus oder Garten, oder aber um den Straßenbau. Regionale Herkunft und kurze Transportwege sind ein wichtiges Kriterium. So sind sie gleichzeitig sehr fordernd, was die Qualität von Recyclingprodukten betrifft. Recycling ja, aber nur, solange Transportwege, Qualität, Schadstoffbelastung und Preis mit Primärrohstoffen mithalten können.